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Performancevergleich in unterschiedlichen Marktphasen


Zusammenfassung


In Phasen der Euphorie fließt Geld in den Aktienmarkt, die Bewertungen werden nebensächlich und früher oder später beginnt die Kapitalrotation.


Eine Analyse vergangener Ereignisse zeigt, dass nichtzyklische Konsumgüter, Grundstoffe und Versorger sowie der Gesundheitssektor als sicherer angesehen werden.


Unternehmen mit einer fairen Bewertung, stabilen Dividenden und Aktienrückkäufen sowie starken Bilanzen,... performen in schwierigen Marktphasen besser.

Abbildung 1 stellt die Renditen der jeweiligen Branchen in verschiedenen Marktphasen dar. Zu Beginn der Corona Pandemie sanken Energiewerte am stärksten, die Nachfrage nach Rohstoffen fiel in den Keller (negativer Ölpreis, Produktionsstopps usw.). Mitte März 2020 war das Tief erreicht und die Euphorie nahm an Fahrt auf. Ende 2021, als die Inflation plötzlich nicht mehr als „transitory“ (vorübergehend) galt, begann die Kapitalrotation weg von Unternehmen mit hoher Bewertung und schwacher Bilanz, hin zu Unternehmen mit solider Bilanz und hohem FCF.

Abbildung 1: Historische Renditen verschiedener Branchen, dividendendadel


Historische Einblicke in vergangene Marktphasen


1970er – Ölkrise und Stagflation


Unter Stagflation ist das gleichzeitige Auftreten von wirtschaftlicher Stagnation (hohe Arbeitslosigkeit) und Inflation zu verstehen. Das Phänomen der Stagflation ist im Zuge der Ölpreisschocks der 1970er-Jahre aufgetreten. Dabei musste die FED die Zinsen aggressiv erhöhen, um eine zweistellige Inflation in den Griff zu bekommen. Daraufhin fiel die Wirtschaft zweimal in eine Rezession, das erste Mal 1973 und das zweite Mal 1980.



01/1995 bis 03/2000 - Die Zeit, bevor die Dotcom-Blase platzte


Die Dotcom-Blase ist eine Bezeichnung der Spekulationsblase Anfang der 2000er, welche im März 2000 seinen Höhepunkt erreichte. Im Zentrum stand der neue Markt der Internet-Technologie, wodurch ab 1995 immer mehr jungen Unternehmen aufkamen. Immer mehr Unternehmen gingen an die Börse, um Kapital einzusammeln, schnelles Wachstum war das primäre Ziel dieser Unternehmen. Die Wachstumsprognosen waren hervorragend, durch steigende Gewinnerwartungen erreichten die Kurse von Woche zu Woche neue Allzeithochs und die Bewertungen der Unternehmen erreichten noch nie zuvor da gewesene multiples. Als klar wurde, dass diese hohen Erwartungen nicht erfüllt werden konnten, kam es ab Mitte 2000 zu starken Kurseinbrüchen. Auch damals schon zog der Hype der neuen Technologie viele neue Kleinanleger an die Börse, diese mussten große Verluste hinnehmen.


Auch wenn die Situation damals anders war, der Zusammenhang zur aktuellen Marktphase ist nicht zu übersehen.


In diesem Zeitraum stiegen Technologie- und Kommunikationswerte, zykl. Konsumgüter, Energiewerte und Werte aus dem Gesundheitsbereich am stärksten. Energiewerte wurden vor allem durch den industriellen Aufschwung begünstigt, mehr Industrie - mehr Energie wird benötigt.

03/2000 bis 10/2002 - Die Zeit, nachdem die Dotcom-Blase platzte


Der Absturz begann im März 2000, die Ergebnisse verfehlten die Erwartungen, zunehmend wurden Gewinn- und Umsatzwarnungen veröffentlicht, was den Druck weiter erhöhte. Erste Insolvenzen führten zu weiteren Abverkäufen und läuteten den Bärenmarkt ein.


In diesem Zeitraum verloren die hoch bewerteten Werte aus der Technologie- und Kommunikationsbranche am meisten. Am besten performten nichtzykl. Konsumgüter (benötigt jeder täglich) Energiewerte und der Bereich der Gesundheit.

10/2002 bis 10/2007 - wirtschaftlicher Aufschwung


Die Zeit nach der Dotcom-Blase war nicht leicht, weder der NASDAQ noch der S&P 500 konnten in den Jahren bis 2007 einen neuen Höchststand erreichen.


In der Zeit während und nach der Rezession waren Energiewerte, Grundstoffe, Versorger und Immobilien die Gewinner.

10/2007 bis 03/2009 - Finanzkrise ausgelöst durch Lehman Brothers


Lehman Brothers ging damals als erstes Pleite, nachdem der Staat nicht einsprang und die Bank in die Insolvenz schlittern ließ, folgte eine Kettenreaktion, bei der der Banken- und Immobiliensektor zusammen brachen.


Am meisten verloren in diesem Zeitraum Finanz- und Immobilienwerte. Nichtzykl. Konsumgüter und der Gesundheitssektor konnten sich am besten behaupten.

12/2019 bis 04/2020 - Corona-Panik


Wir können uns noch alle sehr gut daran erinnern.


Energiewerte mussten die höchsten Kursverluste hinnehmen, bedingt durch das Einstellen der Industrie und den daraus resultierenden niedrigen Ölpreis. Am stabilsten hielten sich nichtzykl. Konsumgüter.

04/2020 bis 11/2021 - Euphorie nach Corona-Tief


Viele neue Kleinanleger suchten sich eine Beschäftigung während der Lockdowns und wurden durch die immer größer werdende Euphorie mitgerissen, es wurde wirklich jeder Schrott gekauft. Immer mehr neue Unternehmen kamen an die Börse, SPACs häuften sich, Unternehmen wollten Kapital für Wachstum aufnehmen. Die Bewertungen schossen in die Höhe, gleichzeitig wurde der Markt durch die aggressive Geldpolitik der FED angefacht. Die Umsatz- und Gewinnprognosen wurden abermals erhöht, immer mehr Geld floss in den Aktienmarkt und die Kurse erreichten von Woche zu Woche neuen Allzeithochs.



11/2021 bis 07/2022 – Steigende Inflation


Die Geldpolitik der Notenbanken, Lieferengpässe, Politische Probleme usw. ließen die Inflation ansteigen und lösten einen Bärenmarkt aus.


Aufgrund der hohen Energienachfrage erwirtschaften Unternehmen aus dem Energiesektor einen sehr hohen FCF. Die Kapitalrotation findet, weg von hoch bewerteten und unprofitablen Unternehmen hin zu fair bewerteten Unternehmen mit hohem FCF, statt.


Gewinner ist hier der Energiesektor sowie Grundstoffe und nichtzykl. Konsumgüter.

Die aktuelle Situation korreliert stark mit der zu Dotcom Zeiten, auch wenn es am Aktienmarkt nicht ganz so schlimm aussieht, da viele Unternehmen auch Gewinne vorweisen können, ist die Anomalie zum Krypto Markt stark. Unternehmen ohne Gewinne und schwachen Bilanzen fallen ins bodenlose, während sich Value Aktien solide halten.



Was können wir daraus lernen?



Auf welche Punkte sollte man bei der Aktienauswahl nun achten?

  • Unternehmen mit stabilen Dividenden und Aktienrückkäufen

  • Starke Bilanz

  • Stabiles Gewinnwachstum

  • Geringe Volatilität

  • Faire Bewertung


Ein paar Beispiele:


Als die Dotcom-Blase im März 2000 platze, verlor Intel im darauffolgenden Jahr 56 %, während Altria um 148 % zulegen konnte.


Von 03/2000 bis 03/2001 sank der Kurs von Amazon um 85 % während Coca Cola im selben Zeitraum um 15 % stieg.


Von 03/2000 bis 03/2001 verlor Microsoft 37 %, Procter & Gamble konnte im selben Zeitraum um 2 % zulegen.


Ähnliche parallelen könnten wir auch in der aktuellen Situation sehen, diese Werte sind nur Beispiele und keine Anlageempfehlung.


- Patrick



Quellen


https://www.dividendenadel.de/renditetreiber-msci-sektoren/



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